Die Gesellschaft für bedrohte Völker verlangt seit Jahren mehr Transparenz im Schweizerischen Goldhandel. Denn in vielen Teilen der Welt geht der Abbau von Gold mit massiven Menschenrechtsverletzungen einher – immer wieder kursieren Meldungen zu Kinderarbeit, umweltschädlichen Stoffen die für den Abbau eingesetzt werden und Menschen, die vertrieben werden, um Gold abzubauen.
Darum hat die GfbV bei der schweizerischen Zollverwaltung Einsicht in Akten gefordert, damit offengelegt wird, woher das Gold, das in schweizerischen Raffinerien verarbeitet wird, stammt. Denn in der Schweiz wird bis zu 70 Prozent des weltweiten Goldhandels betrieben. Vor Bundesverwaltungsgericht ist die GfbV mit ihrem Anliegen abgeblitzt. Mit Berufung auf das Steuergeheimnis entschied das Gericht, dass die Zollverwaltung nichts offenlegen muss. Dagegen wehrt sich die GfbV nun: sie hat Rekurs eingereicht und zieht den Entscheid weiter bis vors höchste Schweizer Gericht, vor das Bundesgericht.
Im Interview erklärt Christoph Wiedmer, Co-Geschäftsleiter der GfbV, wie sie mehr Transparenz im Gold-Geschäft erreichen wollen, warum sie den Entscheid weitergezogen haben und was sie sich vom Rekurs erhoffen.