Weil Netzsperren die Internetfreiheit bedrohen, ergreifen die Jungen Grünen heute das Referendum gegen das neue Geldspielgesetz. Weil Tad Williams, Superstar der Fantasy-Szene heute in Bern zu Gast ist, stellt er bei uns seinen neusten Streich «Die Hexenholzkrone» vor. Und unser heutiger „Bärner Gring“ ist Sandra Bürgi, Geschäftsführerin von IDA – Kaffe und Raum im Weissenbühl.
Angst vor Netzsperren: Referendum gegen das neue Geldspielgesetz
Verschiedene Schweizer Jungparteien und Netzfreiheitsorganisationen ergreifen das Referendum gegen das neue Geldspielgesetz der Schweiz. RaBe sprach mit dem Co-Präsidenten der Jungen Grünen, Luzian Franzini, über die Gründe, warum es das Referendum braucht:
Das Referendum wird aus unterschiedlichen Gründen unterstützt. Bürgerliche Jungparteien wie die JSVP, JGLP und JFDP sind für einen möglichst freien Markt. Die Jungen Grünen und die AktivstInnen von der Digitalen Gesellschaft bekämpfen in erster Linie die Netzsperren. Netzsperren – in autoritären Ländern wie China oder Iran gang und gäbe – verhindern InternetbenutzerInnen, gewisse Seiten anzuklicken.
Im März 2017 beschloss das Schweizer Parlament ein neues Geldspielgesetz. Darin brach das Parlament ein Tabu, nämlich das Internet national zu zensurieren. Internationale Online-Casinos sollen in der Schweiz nicht mehr angeklickt werden dürfen. Damit sollen Schweizer ZockerInnen auf schweizerische Seiten gelotst werden, die in der Schweiz Gewinnsteuern zahlen. Allerdings befürchten KritikerInnen, Netzsperren könnten auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden. RaBe verfolgte die Debatte im Nationalrat:
Tad Williams: Superstar der Fantasy-Szene
Mit 11 Jahren habe er J.R.R. Tolkiens «Herr der Ringe» gelesen und da sei es um ihn geschehen gewesen. Heute ist der amerikanische Schriftsteller Tad Williams 60-jährig, hat über 17 Millionen Bücher verkauft und gilt selber als Superstar in der Fantasy-Szene. Seine Bücher sind gut und gerne 1000 Seiten lang – darin schafft Williams fantastische Welten, welche denjenigen von Westeros und Auenland in nichts nachstehen. Selbst der Autor von «A Game of Thrones», Georg R.R. Martin, liess einst im Inteview verlauten, dass ihn die Bücher des Tad Williams zu seiner eigenen Arbeit inspiriert hätten. Williams ist bekannt dafür, dass die Fantasy-Welten, die er für seine Leserschaft konstruiert, äusserst komplex sind, zumal er für jedes vorkommende Volk gerne eine eigene Mythologie, Sprache, Kultur, Religion und Politik schafft.
Zur Zeit ist Tad Williams auf Europa-Lesetournee, heute Abend macht er auch in der Schweiz Halt und liest in Bern in der Buchhandlung Stauffaucher aus seinem neusten Band «Die Hexenholzkrone». Zu Gast wird auch Schauspieler Benjamin Morik sein, welcher aus der deutschen Fassung liest. Alle weiteren Infos gibt’s hier.
Das ganze Interview von Gisela Feuz mit Tad Williams hier nachhören:
Bärner Gring: Sandra Bürgi
In unserer Rubrik „Bärner Gringe“ beleuchten wir die multikulturelle Vielfalt der Hauptstadt, indem wir Menschen vorstellen, welche in Bern Zuhause sind. Bärner Gringe eben. Heute ist dies Sandra Bürgi. Gemeinsam mit Marina ist sie Geschäftsführerin von Ida – Kaffe und Raum, dem kleinen Quartier-Kafi im Weissenbühl. Die 30-jährige Sozialarbeiterin wohnt seit 6 Jahren in diesem Quartier und begrüsst nun schon seit fast 2 Jahren ganz unterschiedliche Menschen in ihrem Lokal. Dieses ist zwar klein, aber für die Besucher_Innen bereits zu etwas Grossem geworden – Das passt, denn Sandra Bürgi erzählt, sie sei in der Schule selber immer die Grösste gewesen.