-ganze Sendung-
Hand in Hand mit einem geliebten Menschen durch die Strassen zu bummeln ist bei uns so selbstverständlich, wie das Zähne putzen vor dem Schlafen gehen. In anderen Länder kann das lebenbedrohlich werden. Zum Beispiel dann, wenn zwei Frauen oder zwei Männer Händchen halten. Viele Menschen müssen aus ihren Heimatländern flüchten, zum Beispiel in die Schweiz, denn sie werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt. Subkutan fühlt den Schweizer Behörden auf den Zahn, trifft eine junge lesbische Frau, die aus Uganda flüchten musste und wirft einen Blick auf die erste LGBTIQ-Kollektivunterkunft in Berlin.
Nebel im Schweizer Asylwesen
„Wir müssen mehr über das Thema LGBTIQ Geflüchtete im Asylwesen sprechen, damit auch ein gewisser Druck auf die Behörden ausgeübt werden kann. In der Theorie klingt das Asylverfahren meist gut, die Praxis in dem Bereich ist aber noch immer eine Baustelle“, sagt die Rechtsberatung für Menschen in Not. Susanne Grädel sucht Antworten im Dschungel der Behörden auf die Frage, wie über das Schicksal von LGBTI- Geflüchteten entschieden wird. Sie spricht mit Lukas Rieder vom Staatssekretariat für Migration und informiert sich bei anderen Institutionen wie der Schweizer Flüchtlngshilfe.
Fluchtgrund: Homosexualität!
Die junge Uganderin Lynn musste unfreiwillig ihr Heimatland verlassen. Als lesbische Frau war sie in Uganda Gewalt ausgesetzt und ihr Leben war in Gefahr. Seit etwas mehr als 2 Jahren lebt Lynn nun in der Schweiz. Im Zuge des Asylverfahrens muss sie sehr viel Privates über ihre Sexualität preisgeben. Wie beschämend sich dies anfühlt, hat sie unserer Redaktorin Saima Sägesser erzählt. In der Sendung wurde das Gespräch mit Overvoic ausgestrahlt; hier ist der Beitrag mit den Originalaufnahmen in englischer Sprache:
LGTBIQ-Unterkunft für Geflüchtete
In Berlin wurde 2016 die erste Kollektivunterkunft für LGBTIQ-Geflüchtete eröffnet. Als besonders schutzbedürftige Gruppe werden LGBTIQ-Geflüchtete in einem höheren Ausmass professionell betreut, als das in regulären Kollektivunterkünften die Regel ist. Annette Uehlinger arbeitet als Sozialarbeiterin in der Kollektivunterkunft und schildert die Lebensumstände der Geflüchteten Bewohner aus ihrer Sicht als Mitarbeiterin.