„Der Graben zwischen Wissenschaft und Politik wird nicht nur grösser, sondern vor allem auch grotesker.“ So lautet das ernüchternde Fazit von Umweltverbänden und Klimaschutzexperten nach der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Madrid, die am vergangenen Sonntag zu Ende ging.
Die Enttäuschung über das Ergebnis der Klimakonferenz ist riesig, denn letztendlich wurde an der COP25 so gut wie gar nichts erreicht. Grosse Industrienationen wie beispielsweise China, Japan oder die USA weigerten sich vehement, ihre nationalen Klimaschutzziele anzupassen – geschweige denn zu erhöhen. Und auch sonst ging es an der COP25 wohl mehr um Schadens-Begrenzung, als um irgendwelche konstruktiven Bestrebungen.
Doch die Zeit drängt. Bereits jetzt steht fest, dass sich unser Klima bis zur Jahrhundertmittel um deutlich mehr als 3 Grad erwärmen wird. Wenn sich nicht bald alle Länder auf gemeinsame Ziele einigen können, wird es schwierig die drohende Klimakatastrophe überhaupt noch abwenden zu können.
Ebenfalls fest steht: Der gescheiterte Klimagipfel in Madrid wird Folgen haben. Und zwar in erster Linie für unsere Lebensgrundlage. Für Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte vom WWF Schweiz und Mitglied der Schweizer Delegation in Madrid, ist klar: «Die Zeiten für Lippenbekenntnisse sind vorbei. Schweden und Dänemark machen es vor. Die EU wird 2020 ein umfassendes Klimaschutzprogramm umsetzen. Auch die Schweiz soll zum Vorbild werden, die Totalrevision des CO2-Gesetzes in Kraft setzen und in der Schweiz das fossile Zeitalter bis spätestens 2040 beenden.»