Absurde Mythen, einseitige Narrative und stereotype Rollenbilder halten sich hartnäckig, wenn es um sexuelle Aufklärung geht. Doch es kann und soll auch anders sein, wie die drei Beiträge dieser Sendung zeigen: Selbstbefriedigung ist so normal wie Zähneputzen. Menschen mit einer geistigen Behinderung haben weder keine noch eine übersteigerte Sexualität. Und ein Aufklärungsbuch muss nicht zwingend davon ausgehen, dass es nur Mann und Frau gibt und nur diese zusammen Sex haben können.
– ganze Sendung –
Was Zähneputzen und Selbstbefriedigung gemeinsam haben
Masturbation, oder Selbstbefriedigung, ist immer noch eine schambehaftete Sache. Die Kampagne „Selbstbefriedigung – ist das normal?“ des Jugendnetzwerkes „Sexuelle Gesundheit Schweiz“ möchte da Abhilfe schaffen. Michal Steinemann hat mit der Verantwortlichen der Kampagne, Vittoria Burgunder, über den Versuch, Selbstbefriedigung zu enttabuisieren, gesprochen und dabei herausgefunden, was Selbstbefriedigung und Zähneputzen gemeinsam haben.
Wenn der Zugang zu Sexualität erschwert ist
Menschen mit einer geistigen Behinderung haben es schwerer als andere, eine erfüllende Sexualität zu leben. Denn genau diese werde ihnen oft abgesprochen, sagt Simone Rychard, Psychologin bei „insieme“, dem nationalen Dachverband für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Susanne Grädel wollte von ihr wissen, wieso Sexualaufklärung für geistig behinderte Menschen besonders wichtig ist und worauf dabei geachtet werden soll.
Geschlecht und Sex und So
Im Sexualkundeunterricht geht es meist ausschliesslich um Körper, die klar Mann oder Frau sind. Themen wie Trans- oder Intergeschlechtlichkeit werden selten angesprochen. Mischael Escher hat mit Lydia Meier, Autor_in des neuen Aufklärungsbuches “Sex und So”, darüber gesprochen, wie auf eine Art und Weise über Sex gesprochen werden kann, die mehr Körper und Geschlechter einschliesst.
Vier Aufklärungsbücher, die versuchen alle Geschlechter miteinzubeziehen:
- Lydia Meyer – Sex und So
- Cory Silverberg – Wie entsteht ein Baby?
- Cory Silverberg – Sex is a Funny Word
- Theresa Thorn – It Feels Good to Be Yourself(https://theresathorn.com/book)
Apropos:
Musiktipp zum Sendungsthema von Serge Berthoud aus dem Plattenladen Serge and Peppers: „Take Me Tonight“ von Kim Wilde