Heute in der Sendung geht’s um die grossen Agrochemiekonzerne in Basel und um die tückischen Langzeitfolgen von Covid-19. Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Hörkolumne, der Radioblog stammt heute aus der Feder des Webmagazins „Lucify“.
Den Podcast gibt’s hier:
Kampf gegen hochgiftige Pestizide
Agrochemiekonzerne stehen immer wieder in der Kritik. Die Rede ist von hochgiftigen Pestiziden, Zerstörung der Biodiversität und von patentiertem Saatgut.
«Wir sind davon überzeugt, dass wir uns langfristig für eine solidarische und ökologische Landwirtschaft einsetzen müssen», sagt Nicola Goepfert vom March against Bayer und Syngenta im Interview mit RaBe. Die Leidtragenden der Praktiken dieser Konzerne lebten in den Ländern des globalen Südens, so Goepfert. Die Profite würden jedoch in den Norden fliessen, auch nach Basel, wo Syngenta ihren Hauptsitz hat und sich auch Niederlassungen von Bayer und BASF befinden.
Seit 2015 nehmen jedes Jahr rund 2000 Personen an der Demonstration in Basel teil. Aus Rücksicht auf die anhaltende Corona-Pandemie werde der «March against Bayer und Syngenta» in diesem Jahr in Form einer Schnitzeljagd durchgeführt. Dabei werden die Teilnehmenden in Kleingruppen versuchen an verschiedenen Posten «den Agromulti Syngenta aus der Stadt zu vertreiben».
Die Veranstaltung wurde von den Behörden bewilligt. Treffpunkt ist morgen Samstag, 17. April, um 13 Uhr vor dem Hauptsitz der Syngenta in Basel.
Unterstützung bei Long-Covid
Mehrere Zehntausend Personen – so viele sollen in der Schweiz schon von Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung betroffen sein. Dabei ist über das Phänomen «Long Covid» noch wenig bekannt und Betroffene sind oft auf sich alleine gestellt. Sie klagen zum Beispiel über extreme Müdigkeit, Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration, Schlafstörungen oder Depressionen. «Die Liste der Symptome ist wirklich lang und die Symptome unterscheiden sich auch in ihrer Ausprägung von Person zu Person», erklärt Claudia Wyrsch von Lunge Zürich. Dabei habe sich gezeigt, dass Long Covid über alle Altersklassen hinweg auftreten kann und auch unabhängig vom Verlauf der Corona-Infektion, die vorangegangen war.
Um in solchen Situationen Hand zu bieten, gründete Lunge Zürich das Netzwerk Altea, dessen Webseite heute Freitag online ging.
Ziel von Altea sei es, die Vernetzung und den Wissensaustausch zu fördern: Betroffene von Long Covid erhalten auf der Webseite Informationen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Es stehe ein Verzeichnis spezialisierter Kliniken, Ärzt*innen und Therapieangebote zur Verfügung. Zudem soll Altea als zentrale Drehscheibe für medizinische und wissenschaftliche, aber auch gesellschaftliche, politische und rechtliche Fragen rund um Long Covid dienen.
Dabei funktioniere die Plattform nach dem Co-Creation-Ansatz. «Das bedeutet, dass Inputs, Vorschläge und Ideen der Betroffenen, ihren Angehörigen, Ärzt*innen, Therapeut*innen etc. fürs Weiterentwickeln der Plattform zentral sind. So können alle diese Gruppen, die sich auf der Plattform treffen, bestmöglich von einander profitieren», so Wyrsch im Interview mit RaBe.
Lucify-Schriftstellerinnen bei Literaare
Lucify ist ein mehrsprachiges Webmagazin von Frauen mit Migrationshintergrund, die allesamt in ihrem Herkunftsland journalistisch gearbeitet haben. Seit der Gründung vor drei Jahren hat sich die interkulturelle Plattform einen Platz in der Schweizer Medienlandschaft erkämpft.
Einige der Lucify-Autorinnen sind auch als Schriftstellerinnen tätig, weswegen kurzerhand die «Gesellschaft der Schriftstellerinnen» ins Leben gerufen wurde. Diese ist im Mai zu Gast beim Thuner Literaturfestival Literaare.
Zum Schriftstellerinnen-Kollektiv gehört beispielsweise die aus Russland stammende Anna Butan, die mit «Noras kleines Coroan-Alphabet» ihren ersten Roman in deutscher Sprache vorstellt. Lucify Redaktionsleiterin Maya Taneva stammt ursprünglich aus Mazedonien und arbeitet derzeit an einem Roman über eine erleuchtete Frau aus dem Mittelalter. Zaher Al Jamous wurde in Syrien geboren und erzählt in ihrem Roman «Die Liebe im Militärrat» eine ungewöhnliche Liebesgeschichte.
Matinée mit Lucify-Schriftstellerinnen bei Literaare , Sonntag 30. Mai 2021, 11 Uhr, Rathaus Thun
NNAVY x Chelan – PATTERNS
Auch musikalisch gibt es Neuigkeiten. «Patterns» kombiniert zwei weiche, junge Stimmen aus der Westschweiz: die von NNAVY aus Lausanne und die von Chelan aus Nyon.