2017 hat das Departement für angewandte Linguistik an der ZHAW die Verantwortung für die Wahl des Wortes des Jahres übernommen. Deren Jury besteht aus verschiedenen Sprachwissenschaftler*innen, Journalist*innen und anderen Leuten, die gerne von sich behaupten Ahnung zu haben über die Bedeutung wichtiger Wörter. Oke, oke.. Wir gehören ja auch ein bisschen dazu. Also nicht zu den Sprachheinis der ZHAW, sondern zu den Worttüftlern und Tüpflischisserinnen in der gigantischen Besserwisser-Welt des Journalismus. So entstanden ist in unserer Redaktion etwa der konsequente Einsatz des Gendersternchens*. Hätte ich persönlich ja echt schön gefunden als Wort des Jahres. Aber nein, die Jury der ZHAW hatte andere Ideen… «Impfdurchbruch». Jawoll, so lautet das Wort des Jahres 2021. Dicht gefolgt von «Starkregen» und «entfreunden» auf den Plätzen zwei und drei. Ich finds schrecklich. Nein, nicht weil mich die ganze Impfthematik allmählich in den Wahnsinn treibt, sondern weils einfach fürchterlich negativ ist. Und als Journalist mit einem Flair für Historisches nervt mich auch dieser ewige Aktualitätsbezug. Wie wärs denn mal mit einem schönen, alten, beinahe vergessenen Wort, das aber nach wie vor im Duden steht? «Fisimatenten» zum Beispiel. Oder «Hagenstolz». Oder «Mumpitz». Es gäbe so manche Alternative, finde ich. Aber hört einfach selbst.
Über den Autor: Salim Staubli ist Mitglied der RaBe-Inforedaktion und fertigt sein akustischen Kolumnen immer dann an, wenn er mal wieder etwas Dampf ablassen muss.
Im Radioblog erhalten bekannte und weniger bekannte Personen des öffentlichen Lebens die Möglichkeit ihre Sicht der Dinge, ihre Gedanken und Meinungen zu aktuellen oder zeitlosen Ereignissen kund zu tun. Das Team vom RaBe-Info wechselt sich dabei mit ca. 5 externen Radio-Blogger*innen ab. Ausgestrahlt wird die akustische Kolumne jeweils am Freitag im Hintergrundmagazin RaBe-Info (um 11h und um 18h).