Mit einer Protestzeitung demonstrieren Medienschaffende von Der Bund und Berner Zeitung gegen die Abbaupläne der Tamedia. Mit einer Klage kämpft die Gesellschaft für bedrohte Völker gegen antiziganistische Inserate. Mit Angst, Stress und dem alltäglichen Wahnsinn beschäftigen sich libanesisch-schweizerische Performance-KünstlerInnen im Tojo-Theater.
Monopolzeitung gegen Einheitsbrei
JournalistInnen der beiden Tageszeitungen Der Bund und Berner Zeitung verteilten am 7. Spetember eine Protestzeitung an PendlerInnen beim Bahnhof Bern. Prominente wie der Schriftsteller Pedro Lenz, die Präsidentin der Grünen Regula Rytz oder SCB-CEO. Marc Lüthi äussern in dieser Monopolzeitung ihre Bedenken über die Zukunft der Medienvielfalt in Bern.
Hintergrund des Protests der Medienschaffenden sind die Pläne von Tamedia. Der Verlag der Berner Zeitung BZ und des Bunds will sämtliche Redaktionen in sogenannte Kompetenzzentren zusammen führen. Das heisst, die meisten News werden dann nur noch von einer zentralen Stelle produziert – also zum Beispiel der Sport, die Kultur oder die Auslandsberichterstattung. Von Bund und BZ stammen dann nur noch einzelne lokale News, der Rest sieht dann überall gleich aus. Es bleibt also praktisch nur noch der Name der Zeitung übrig, alles andere verschwindet zu einem grossen Teil. Trotz der Ankündigung von Tamedia, dass bei dieser Restrukturierung keine Stellen gestrichen würden, traue die Belegschaft der Konzernspitze nicht, sagt Bund-Redaktor Markus Dütschler gegenüber RaBe. Der Konzern habe nicht vor, mit dem lukrativen Internet-Geschäft die Publizistik zu unterstützen:
Ein Kommentar zu den Abbauplänen der Tamedia von Radiobloggerin Sandra Künzi:
Klage gegen Antiziganismus
Drei Freiburger Berufsverbände, die Vereinigung Holzbau Schweiz und der Verband Schweizer Schreinermeister und Möbelfabrikanten publizierten im Juni ein gemeinsames Inserat in zwei Freiburger Tageszeitungen. Darin warnten sie die Bevölkerung, „Fahrenden“ Gipser- oder Malerarbeiten, Plattenlegen sowie Schreiner- und Zimmerarbeiten anzuvertrauen. Jetzt verklagt ein betroffener „fahrender“ Handwerker – unterstützt von der Gesellschaft für bedrohte Völker GfbV – die Verbände und die Zeitungen wegen Verstosses gegen die Rassismusstrafnorm. Christoph Wiedmer von der GfbV bezeichnet die Inserate als Falschmeldungen, welche eine ganze Bevölkerungsgruppe ausschliessen:
Everything is just fine
Die Performance-Künstlerinnen Annalena Fröhlich (Bern) und Yara Bou Nassar (Beirut) sowie der Musiker Paed Conca (Beirut/Bern) eröffnen die neue Theatersaison im Tojo Theater der Berner Reitschule: