Das RaBe-Info heute mit Beiträgen über die Abschaltung des AKWs Mühleberg, über die Wirtschaftssanktionen gegen Kuba und über die Auswirkungen des Klimawandels in Zentralamerika.
Adieu Mühleberg
Am 20. Dezember 2019 um 12.30 Uhr wird das Kernkraftwerk Mühleberg als erstes Kernkraftwerk der Schweiz definitiv abgeschaltet. Bereits am 6. Januar 2020 beginnt die BKW mit dem Rückbau der Anlage, welche insgesamt 10 Jahre dauert. In den ersten 5 Jahren bleiben die radioaktiven Brennelemente in Mühleberg in einem separaten Kühllager. Danach wird das radioaktive Material ins Zwischenlager nach Würenlingen gebracht, weil es in der Schweiz noch kein Endlager für radioaktive Abfälle gibt. In 14 Jahren soll das Areal in Mühleberg wieder anderweitig nutzbar sein.
Die BKW beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeitende im Kernkraftwerk. Die meisten von ihnen werden im Rahmen des Rückbaus weiterbeschäftigt, andere hätten innerhalb des Unternehmens eine andere Stelle gefunden. Die Stilllegung und der Rückbau von Mühleberg kostet die BKW rund 900 Millionen Franken. Hinzu kommen in den Jahren 2050–2100 rund 1,4 Milliarden Franken für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle. Die Kosten für die Stilllegung seien während des Betriebs von Mühleberg angespart worden und somit entweder als Rückstellungen im Unternehmen oder aber im vom Bund verwalteten Stilllegungsfonds grossmehrheitlich vorhanden.
Aktuell produziert das Kernkraftwerk Mühleberg rund 5 % des Schweizer Stroms. Nach der Abschaltung wird dieser Strom durch Stromimporte aus dem Ausland ersetzt, aus dem europäischen Mix aus Kernkraft, Kohle, Gas und immer mehr Photovoltaik.
Mit der Stilllegung von Mühleberg leistet die BKW in der Schweiz Pionierarbeit. Trotz der grossen Herausforderungen bereite ihr das Unterfangen keine schlaflosen Nächte, sagt Suzanne Thoma, CEO der Betreibergesellschaft BKW. Grundsätzlich sei sie zwar dankbar, dass die BKW aufgrund des frühzeitigen Entscheids 6 Jahre Vorbereitungszeit hatte. Gleichzeitig aber sei es bedauerlich, dass die BKW nun ein Kernkraftwerk abstellen müsse, welches noch nie so gut funktioniert habe und noch nie so sicher gewesen sei wie heute.
UNBLOCK Cuba
So heisst eine Petition, die acht schweizerische Solidaritäts- und Menschenrechtsorganisationen heute der Bundeskanzlei übergeben. Sie fordern damit ein Ende der wirtschaftlichen Blockade gegen den karibischen Inselstaat. Seit 60 Jahren führen die USA einen Handelskrieg gegen Kuba. So werden unter anderem die Finanzmittel, die von und nach Kuba fliessen, strikt verfolgt. Die Verwendung des Dollars bei Transaktionen ist verboten und Bankinstitute von Drittländern riskieren enorme Bussen, wenn sie Beziehungen zu der karibischen Nation pflegen. Nach der Credit Suisse, der UBS und der Zürcher Kantonalbank hat nun auch die PostFinance im September Transaktionen nach Kuba eingestellt.
Roland Wüest ist Koordinator von mediCUBA-Suisse. Kuba versuche nur, seinen eigenen Weg zu gehen, sagt er. Das sei jedoch unmöglich, bei der massiven Einmischung durch die USA. Wüest fordert die Schweizer Regierung deshalb auf, sich klarer zu positionieren und dem Druck der USA nicht nachzugeben.
Klimawandel in Honduras und El Salvador
Zurzeit findet in Madrid die UN-Klimakonferenz statt, laut verschiedenen Medienberichten kommen dabei die Gespräche kaum vom Fleck, es sei noch immer völlig offen, ob sich die Länder in zentralen Verhandlungspunkten einigen können.
Mit dabei am Verhandlungstisch sind auch die Länder Zentralamerikas – eine Region, welche bereits jetzt durch den Klimawandel bedroht ist. Bis zum Jahr 2050 könnte der Klimawandel dort sogar Schäden verursachen, die jährlich zwei bis vier Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Markus Plate vom Radio Onda in Berlin erklärt warum.