Die Gewerbepolizei will keine Bewilligung erlassen zur öffentlichen Übertragung der Fussball-WM in Frankreich, noch heute fällt es vielen Frauen schwer über Sexualität zu sprechen und kein anderes Thema sorgt derzeit für so rote Köpfe wie die Diskussion um die Klimakatastrophe. Das und mehr gibts in der heutigen Info-Sendung zu hören:
Women’s World Cup – kein Public Viewing
Public Viewing ist letzten Sommer in Bern zum Volkssport geworden. Überall in der Stadt waren Bildschirme, Bier, farbige Trikots und Gegröle anzutreffen. Die Fussball-Weltmeisterschaft der Männer wurde in über dreissig Lokalen gezeigt. Ein Jahr später, ab genau heute, findet wieder eine Fussball-Weltmeisterschaft statt: Die WM der Frauen. Vierundzwanzig Teams kämpfen um den Pokal, den momentan die USA innehält. Was im Gastgeberland Frankreich für ausverkaufte Stadien sorgt, ist in der Schweiz kaum sichtbar. So kam es, dass die Gewerbepolizei Bern wohl zum ersten mal von der Frauen-WM hörte, als das Restaurant Punto ein Gesuch stellte, Public Viewing zu veranstalten. Das Gesuch wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass kein öffentliches Interesse daran bestehe, die Spiele öffentlich zu zeigen und die Lautstärke daher nicht gerechtfertigt sei.
Meret Wälti, welche das Public Viewing in Berner Lokalen initiiert hat, ist entrüstet. Die Botschaft sei politisch: Männerfussball interessiert, Frauenfussball nicht. Dabei habe dies wenn überhaupt auch genau damit zu tun, dass Frauenfussball eben kaum in der Öffentlichkeit stattfinde. Das Klischee, Frauenfussball sei weniger attraktiv als Männerfussball, führt Wälti in erster Linie auf gesellschaftliche Strukturen und Rollenbilder zurück. Das Public Viewing, welches trotz fehlender Bewilligung in mehreren Berner Lokalen stattfindet, soll zu Diskussionen anregen und aufmerksam machen auf den Spitzensport Frauenfussball – und aber natürlich vorallem für spannende Unterhaltung sorgen. Meret Wälti, Fussballerin in der Nationalliga A bei den YB-Frauen, sprach mit RaBe über Fussball und Feminismus.
Unterdrückung der weiblichen Sexualität
Sex ist heute zwar kein Tabu mehr, trotzdem fällt es vielen Frauen immer noch schwer, offen über ihre Sexualität zu sprechen – aus anerzogener Scheu, oder aus Angst, als Schlampe abgestempelt zu werden. Die weibliche Sexualität ist bis heute immer noch vor allem kein Thema, denn auch im 21. Jahrhundert werden Frauen von klein auf sozialisiert, ihre Sexualität im Zaun zu halten. Gleichzeitig aber sollen sie im Bett alles machen, um den Mann zu befriedigen.
Es habe Zeiten gegeben, als das alles ganz anders gewesen sei und Frauen für ihre Sexualität verehrt worden seien. Es wäre schön, wenn unsere Gesellschaft wieder dahin zurückfinden würde, sagt die Sexualtherapeutin und klinische Sexologin Sybille Stahlberg. Frauen sollten vermehrt entdecken, was ihnen Lust mache, anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie sie sein sollten, um anderen zu gefallen und dadurch vielleicht zu erhalten, was sie möchten, meint Stahlberg.
Klima sorgt für rote Köpfe
Kein anderes Thema sorgt derzeit für so viel rote Köpfe wie die Diskussion um die Klimakatastrophe. Darum spricht auch Stadträtin Eva Krattiger von der Jungen Alternativen im heutigen Radioblog über eingereichte Vorstösse zum Klimaschutz.