In der Schweiz leisten noch immer unzählige Menschen Gratisarbeit, wenn sie zuhause ihre Angehörigen pflegen, Kinder aufziehen oder Hausarbeit leisten. Genau aus diesem Grund findet am Samstag, dem 29. Februar einmal mehr der Equal Care Day statt. Eine Initiative, die international auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam macht.
Von der Ungerechtigkeit betroffen sind in erster Linie Frauen – Sie übernehmen im Durchschnitt rund 80% der anfallenden Care-Arbeit. Das liegt unter anderem daran, dass nur eine klitzekleine Minderheit der Männer in der Schweiz überhaupt Teilzeit arbeitet. Von den Frauen hingegen wird beides erwartet: Einerseits sollen sie nach der Geburt eines Kindes wieder arbeitstätig werden, andererseits müssen sie gleichzeitig auch die Hausarbeit übernehmen. Und zwar komplett gratis.
Doch weshalb leben wir eigentlich in dieser Selbstverständlichkeit und warum ändert sich nichts an unserer Erwartungshaltung bezüglich der weiblichen Care-Arbeit? Warum ist die eine Arbeit bezahlt und die andere nicht? Warum ist die Erwerbsarbeit «richtige» Arbeit und Hausarbeit wie Kindererziehung nicht?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Journalistin und Autorin Sybille Stillhart. Mittlerweile hat sie zu der Thematik bereits zwei Bücher veröffentlicht, in denen sie darauf aufmerksam macht, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oft schwieriger zu bewerkstelligen ist, als viele Menschen glauben.
Mit ihr sprachen wir im RaBe-Info darüber weshalb die weibliche Care-Arbeit noch immer nicht wertgeschätzt wird: